as Woudsend des 18./19. Jahrhunderts
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte Woudsend eine Zeit der Blüte und des Wohlstands. Die internationale Handelsschifffahrt befand sich im Aufschwung. Woudsend bot wegen seiner idealen Lage im Zentrum wichtiger Wasserstraßen einen großen Vorteil. Seit jeher war die Ee Teil der Schifffahrtsroute von der Zuiderzee, dem heutigen IJsselmeer, nach IJlst und Sneek, und vor der Eindeichung der Middelzee, auch nach Leeuwarden. Der Ort entwickelte sich zu einem Zentrum für Schiffbau und Handelsbeziehungen.
Um das Jahr 1750 war Woudsend der Heimathafen von 25 bis 30 Seeschiffen. Mehr als ein Drittel der berufstätigen Bevölkerung war in der Fischerei, der Schifffahrt, dem Schiffbau oder in damit verwandten Betrieben beschäftigt. Die Einwohnerzahl von Woudsend stieg von 734 im Jahr 1749 auf 1.400 im Jahr 1890 an.
Neben Schiffszimmereien, in denen hauptsächlich seetüchtige Kuffe und Schmacke gebaut wurden, hatte Woudsend aber auch zahlreiche kleinere Betriebe: Masten- und Blockmachereien, eine Segelmacherei und Gerberei, mehrere Schmiede, eine Seilerei, zwei Sägemühlen, acht Zimmereien usw.
Sägemühle De Jager
Die Sägemühle De Jager ist eine für Friesland typische Mühle. Ein achteckiger Oberdreher aus Holz auf einem viereckigen Unterbau. Die Mühle hat drei Stockwerke und eine friesische Kopfbandkonstruktion. Das gesamte Bauwerk, also auch die angebauten Sägescheunen, stehen auf Mörtelfelsen. Die Kappe und der Rumpf sind reetgedeckt. Die Mühle hat drei Sägegatter.
Man geht davon aus, dass die Mühle 1719 erbaut wurde. Die Mühle hat im 18./19. Jahrhundert als Lieferant von Schnittholz für verschiedene Werften im Dorf eine herausragende Rolle gespielt.
Damals gab es in Woudsend sogar eine zweite Sägemühle mit dem Namen De Hoop. Davon sind allerdings keine Überreste mehr zu sehen.
Die Sägemühle De Jager wurde gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts restauriert. Freiwillige Müller betreiben die Mühle, die somit betriebsbereit gehalten wird.